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Schon Oma Duck fuhr mit Strom: El-Team auf Tour in Westenholz


Elektrofahrer haben in den Sommerferien Hochsaison. Das erste Ferienwochenende ist seit 20 Jahren traditionsgemäß der internationalen Tour de Ruhr in Dortmund vorbehalten. Für die Organisatoren, zu denen auch die ehemaligen Canisianer Bernd Lieneweg, Lukas Nacke und Fabian Pellmann sowie das Autohaus Rüschkamp zählen, ist diese größte Elektro­fahrzeug-Rallye im Nordwesten Deutschlands, bei der es um Förderung der Akzeptanz von Elektrofahrzeugen aller Art geht, ein hartes Stück Arbeit - was dann kommt, dient in erster Linie der Entspannung der Engagierten.


Die erste Ausfahrt nach der Tour de Ruhr war für die eingefleischten Fans der Elektrofahrzeuge eine erholsame und interessante Erfahrung.

Die erste Ausfahrt „danach“ war am vergangenen Wochenende die DSL-Tour Westenholz in Delbrück. DSL steht für Drehstromliste, die größte Vereinigung von Menschen mit Elektroautos, die sich gegenseitig Strom-Tankstellen zur Verfügung stellen, mehr als 200 allein in Deutschland, sechs davon in und um Lüdinghausen. Der Reiz dieser Sternfahrt liegt einerseits in der idyllischen Lage des Hofes Lödding im Paderborner Land, andererseits am „persönlichen Händchen“ von Margret Pfeifer, die diese Tour zusammen mit ihrem Ehemann Franz Lödding immer wieder zu einem geruhsamen Wochenende mit starken Erlebnissen werden lässt.

Am Freitag war der Tag der Anreise, der ortsnahe Pizzabäcker war bereits auf den Großeinsatz eingestellt. Am Samstag ging es auf die eigentliche Tour, diesmal 70 Kilometer nach Melle, was für moderne Elektroautos überhaupt kein Problem ist, für die kleineren, älteren Dreirad-Kabinenroller aber doch eine unerfüllbare Leistung darstellt. So gab es einen Zwischenstopp zum Nachladen beim Solartechniker Klaus Martin Scholz in Halle. Nachmittags in Melle war „Geschichte auf Rädern“ angesagt, eine Führung durch ein Automuseum, das fast ausschließlich Oldtimer zeigt, die von ihren Schnauferl-begeisterten Privatbesitzern noch genutzt werden, also noch alle fahrbereit sind. Sie parken warm und trocken im Museum und werden nach maximal sechs Monaten durch andere ersetzt. So hat das Museum immer wieder neue Exponate für seine Gäste. Die Fahrzeuge werden von den Eigentümern teilweise sogar vor Ort gepflegt und restauriert, so dass auch immer kompetente Ansprechpartner anwesend sind, um die Fragen der Besucher zu beantworten. Das Museum wird so zum lebendigen Treffpunkt für Autobegeisterte, zu denen sich die Elektrofahrer ebenso zählen.

Diese viel beschworene Gemeinschaft bewährte sich einmal mehr für Bernd Lieneweg vom El-Team: Der von einem Besucher gemeldete Plattfuß seines CityEL war schnell repariert, weil in einer solchen Gruppe von Menschen mit gemeinsamem Hobby immer einer dabei ist, der das richtige Ersatzteil, das passende Werkzeug und das nötige Know how besitzt.

Absoluter Höhpunkt für die E-Enthusiasten: die Fahrt in einem Großraum-Elektroauto aus dem Jahre 1915, bekannt als das Auto, in dem schon Oma Duck einst ihre Einkäufe erledigte, ein Detroit Electric, der technisch fast unverändert nach 100 Jahren problemlos seinen Dienst verrichtet und auch heute noch durch seine Fahreigenschaften begeistert.

Die Rallye-Teilnehmer werden noch lange davon träumen und schmieden bereits Pläne, diesen Urkoloss der Elektromobilität mit modernster Lithium-Ionen-Technologie auszustatten und damit nach Paris zu fahren. Am Sonntag gab es schließlich nach gemeinsamer Ausfahrt zum Natur- und Vogelschutzgebiet „Steinhorster Becken“ noch ein gemeinschaftliches Abschieds-Eis, danach hieß es „adé“ bis zum nächsten Treffen, denn die DSL-Tour zur alten Waldmühle nach Rußheim in Baden-Württemberg steht bereits vor der Tür.

Quelle: Lieneweg, 26.07.2010